Im April 2018 wurde ein
zweiter Luchs im Steinwald freigelassen

Die junge Luchsin, die im August 2016 im Steinwald wieder in die Freiheit entlassen wurde, verhält sich ja sehr unauffällig. Weder Jäger noch Nutztierhalter oder Waldbesucher können irgendetwas über das Tier berichten, man sieht sie so gut wie nie.
Nun wurde im Oktober 2017 im Landkreis Regen im Bayerischen Wald wieder ein mutterloser Jungluchs gefangen und dieser Luchs ist ein Männchen. Also lag es nahe, auch diesen Luchs in den Steinwald zu verbringen, mit seinem hohen Rehwildbestand scheint dieser ja ein geeigneter Lebensraum zu sein und so eine Luchsdame braucht schließlich einen Mann. Vom ersten Schritt an leitete und koordinierte alle Maßnahmen das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU), zusammen mit dem betroffenen Waldbesitzer und Jäger, Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg aus Friedenfels.
Wie beim letzten Mal wurde natürlich mit allen vielleicht von einem Luchs Betroffenen gesprochen: mit den Jägern (BJV Kreisgruppen TIR, KEM, WEN/NEW, WUN, BJV Bezirke Opf. und Ofr.), den Landwirten (BBV TIR und Bezirk Opf.), den Bayerischen Staatsforstbetrieben Waldsassen und Fichtelberg und den beiden Naturparks Steinwald und Fichtelgebirge. Alle erteilten ihre Zustimmung, viele waren geradezu begeistert von der Idee. Schließlich hatte ja in 20 Monaten niemand mit der schon vorhandenen Luchsin „Fee“ schlechte Erfahrungen gemacht.
Der kleine Luchs wurde im Winter in einem Gehege im Bayerischen Wald ohne Kontakt zu Menschen gesund gepflegt und aufgepäppelt, nun wurde das etwa 10 Monate alte Tier im April 2018 im südlichen Steinwald freigelassen.
Das Tier ist mit einem leichten Sender am Halsband ausgestattet, so kann sein Verhalten gut verfolgt werden. Nach den ersten 10 Tagen der Beobachtung durch das LfU kann man sagen: Der Kleine Luchs verhält sich genau so, wie sich ein Luchs verhalten soll. Tagsüber schläft er in einer Dickung oder an einem der vielen, schönen Granitfelsen, nachts jagt er, auf der Suche nach Nahrung.
Schon die Luchsin „Fee“ hat bei der Bevölkerung rund um den Steinwald überwiegend Freude ausgelöst, man ist stolz, so ein seltenes und schönes Tier in seiner Heimat zu wissen. Wenn sich nun durch die Freilassung eines jungen Männchens im Steinwald eine Luchsfamilie bilden sollte, wird sich diese Freude noch steigern.
Eberhard Freiherr von Gemmingen-Hornberg
Arbeitskreis Luchs Nordbayern, Friedenfels
Mai 2018
